Eine Entdeckungsreise zwischen Mythen und Geschichte

Schottland, ein Land voller atemberaubender Landschaften und Geschichten, bot uns, den 12.- Klässlern des Martin-Luther-Gymnasiums Hartha, die Möglichkeit, für eine Woche ganz in eine andere Welt einzutauchen. Die Überfahrt mit der Fähre von Amsterdam nach Newcastle bildete bereits den Auftakt zu einem Abenteuer, das uns noch in seinen Bann ziehen sollte. Schon an Bord begegneten Einzelne von uns Einheimischen, deren herzliche Gespräche uns die Gelegenheit gaben, unser Englisch zu erproben. Diese erste Herausforderung war allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack auf die vielen spannenden Erlebnisse, die uns erwarteten. Nach der Ankunft in Newcastle empfing uns der majestätische "Angel of the North", eine monumentale Stahlskulptur, die sowohl Kunst als auch Geschichte verkörpert. Dieser Anblick ließ uns dann bereits erahnen, dass Schottland mehr zu bieten hat als seine Naturschönheiten; hier lebte ein tiefes kulturelles Erbe. In der Stadt Stirling vertieften wir uns in die schottische Unabhängigkeitsgeschichte und erkundeten das imposante Stirling Castle sowie das beeindruckende Wallace Memorial. Diese Stätten schufen einen eindringlichen Kontext zu den Kämpfen und Siegen, die das Land prägten, und ließen uns die Leidenschaft der Schotten für Freiheit und Identität hautnah spüren. Auch der Besuch am Loch Ness, untrennbar verbunden mit dem Mythos des Monsters Nessie, stellte sich als weiterer Höhepunkt unserer Reise heraus. Obwohl das legendäre Wesen sich leider nicht zeigte, war die mystische Aura des Sees überwältigend. Die Highlands, mit ihren majestätischen Bergen und der fast greifbaren Stille, hinterließen einen bleibenden Eindruck, der die tiefe Verbundenheit der Schotten zu ihren Legenden erahnen ließ. Angekommen in der Hauptstadt Edinburgh erlebten wir den faszinierenden Spagat zwischen Tradition und Moderne. Das Edinburgh Castle, das hoch über der Stadt thront, vermittelte uns eindrucksvoll die royale Geschichte des Landes. Mit seinen alten Mauern und der Aussicht über die Stadt spürten wir die Macht und den Stolz, die von diesem Ort ausstrahlen. Das National Museum of Scotland hingegen öffnete uns die Augen für die zeitgenössische Kultur und Wissenschaft. Hier wurde deutlich, dass Schottland stolz auf seine Vergangenheit blickt, während es mit offenen Armen in die Zukunft schreitet. Die Kombination aus historischen Artefakten und modernen, vielfältigen Ausstellungen - in denen wirklich jeder für ihn interessante Inhalte finden konnte - schuf eine Atmosphäre, die sowohl lehrreich als auch inspirierend war. Die sprachliche Herausforderung begleitete uns wie zu erwarten stets. Ob beim Bestellen im Café oder bei informellen Gesprächen auf den Straßen – wir wurden ständig gefordert, unser Englisch zu erproben zu verbessern. Besonders der schottische Akzent stellte uns vor Herausforderungen, die die Kommunikation manchmal zu einem echten Abenteuer machten. Diese Erfahrungen förderten nicht nur unsere Sprachfähigkeiten, sondern ermöglichten auch einen tieferen Einblick in die schottische Kultur und Lebensweise. Insgesamt war unsere Schottlandfahrt eine tiefgreifende, lehrreiche und menschlich bereichernde Erfahrung. Sie vermittelte uns intensiv die Erkenntnis, dass das Reisen weit über das bloße Sightseeing hinausgeht. Es geht auch darum, Perspektiven zu erweitern, das Unbekannte zu erforschen und die Vielfalt von Kulturen in ihrer Authentizität zu erleben. Mit einem Rucksack voller Eindrücke kehrten wir also zurück – eine Reise, die nicht nur unsere Sicht auf die Welt bereichert hat, sondern uns auch gelehrt hat, das Gelernte in einem neuen Licht zu betrachten. Ein herzlicher Dank gilt besonders den begleitenden Lehrern, deren Engagement, Organisation und Unterstützung diese Erfahrung erst möglich machten. Die Erinnerungen an diese Reise werden uns wohl noch lange begleiten und zeigen, wie wertvoll es ist, gemeinsam Neues zu entdecken und die Welt mit offenen Augen zu betrachten.

Davina Oldenburg, 12EN1